Niedrigste Rente in Deutschland: Diese Jahrgänge bekommen am wenigsten Geld (2024)

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Von: Mark Stoffers, Amy Walker

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Im Durchschnitt liegt die aktuelle Rente in Deutschland bei etwa 1500 Euro für Rentner im Monat. Eine Renten-Statistik zieht den historischen Vergleich.

Berlin – Die Rente bleibt in Deutschland weiterhin Gegenstand aktueller Debatten – und nicht nur für Rentnerinnen und Rentner in Bezug auf die Rentenerhöhung im Sommer 2024. Denn vor allem die junge Generation könnte das neue Rentenpaket der Ampel in Zukunft Billionen Euro kosten.

Niedrigste Rente in Deutschland: Welche Jahrgänge erhalten am wenigsten Geld?

Aber abseits der aktuellen Diskussionen treibt viele Menschen die Frage um, wie viel Geld sie im Ruhestand eigentlich bekommen. Und zählt mein Jahrgang zu jenen, die die niedrigste oder höchste Rente in Deutschland erhalten? Und bin ich einer der großen Verlierer im Generationenvergleich bei der Rente in Deutschland?

Die Sorge vieler angehender und derzeitiger Rentner rührt daher, dass die Rentenzahlungen für viele nicht ausreichen, um ihre Ausgaben zu decken. In der Bundesrepublik liegt die durchschnittliche Rentenzahlung bei rund 1500 Euro im Monat, während Frauen im Schnitt weniger erhalten.

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Niedrigste Rente in Deutschland: Diese Jahrgänge bekommen am wenigsten Geld (1)

Gesetzliche Rente in Deutschland nur ein Standbein: Privat in die Altersvorsorge investieren

Auch deshalb empfiehlt die Politik, sich nicht nur auf die gesetzliche Rente zu verlassen, sondern weitere Standbeine der Altersvorsorge zu nutzen, um als Rentner im Ruhestand gut aufgestellt zu sein.

Erst in Kombination mit einer betrieblichen und einer privaten Altersvorsorge ergibt die gesetzliche Rente einen sinnvollen Beitrag zur finanziellen Absicherung im Alter.

Faktoren für eine höhere oder niedrigere Rente

Ein Blick auf die Statistiken der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zeigt, wie sich die heutige Durchschnittsrente mit den Renten von früher vergleichen lässt. Die Statistik umfasst die Rentenjahrgänge seit 1960 (für Westdeutschland), und darin wie viel Geld Rentnerinnen und Rentner bekommen haben.

Zunächst einmal muss aber die Grundlage geschaffen und die wichtigsten Faktoren benannt werden, die für die spätere Höhe der Rente einen Ausschlag geben. Diese lauten unter anderem wie folgt:

  • Geburtsjahr
  • Anzahl der Beitragsjahre
  • Einkommen während des Arbeitslebens
  • Entgeltpunkte
  • Früherer Renteneintritt und dadurch ggf. Abschläge
  • Bezug anderer Renten wie Hinterbliebenenrenten oder Erwerbsminderungsrente

Einkommen spielt wichtige Rolle für eine hohe oder niedrige Rente in Deutschland

Die Aussicht auf eine üppige Rente ist für diejenigen, die über viele Jahre hinweg Beiträge geleistet und dabei ein hohes Einkommen erzielt haben, recht gut. Allerdings hängt die Rentenhöhe nicht ausschließlich von der individuellen Leistung ab. Da die DRV hauptsächlich durch die Beiträge der Versicherten finanziert wird, spielt auch die allgemeine Wirtschaftslage und das eigene Einkommen im Vergleich zu den Einkommen der anderen eine Rolle.

Um dies zu verdeutlichen, gibt es das System der Entgeltpunkte. Ein solcher Rentenentgeltpunkt entspricht dem durchschnittlichen Einkommen der erwerbstätigen Bevölkerung. Wenn jemand also über einen Zeitraum von 45 Arbeitsjahren insgesamt 45 Entgeltpunkte angesammelt hat, wird er als Durchschnittsrentner betrachtet, auch bekannt als „Eckrentner“. Der aktuelle „Eckrentner“ würde 48 Prozent seines zuvor erzielten Bruttoeinkommens als Rente beziehen.

Niedrigste Rente in Deutschland: Jahrgang 2015 beim Rentenniveau abgeschlagen

Um also wirklich zu vergleichen, wie gut oder schlecht es Neurentnern heute im Vergleich zu Rentnern in der Vergangenheit geht, sind das alles Faktoren, die man im Hinterkopf behalten muss. In ihrer Statistik dazu zieht die DRV den Eckrentner heran und vergleicht, wie viel Rente dieser bekommen hat und wie viel Prozent das im Vergleich zu dessen Lohn war. Letzteres wird als Rentenniveau bezeichnet.

Seit 1960 ist das Rentenniveau in Westdeutschland ziemlich konstant zurückgegangen, wenn auch langsam. Wer im Jahr 1957 in Rente nach 45 Versicherungsjahren ging, hat demnach eine Jahresrente von umgerechnet 1478 Euro bezogen, das entspricht 123 Euro im Monat. Das entsprach dann einem Rentenniveau von 57,3 Prozent, war also eine ziemlich stabile Rente. Der Eckrentner, der 1977 hingegen in den Ruhestand ging, bezog 6644 Euro Jahresrente bei einem Rentenniveau von 59,5 Prozent.

Das bis dato schlechteste Rentenniveau bezogen Rentner und Rentnerinnen im Jahr 2015, als es 47,7 Prozent des Durchschnittslohns gab. Damals bezog der Eckrentner 13.955 Euro Rente im Jahr, also 1162 Euro im Monat. Rentner, die 2023 in den Ruhestand gegangen sind, zählen mit einem Rentenniveau von 48,2 Prozent zu den Jahrgängen, die im Vergleich die niedrigste Rente in Deutschland bekommen haben.

Schwaches Rentenniveau auch in den kommenden Jahren zu erwarten

Die niedrigsten Renten beziehen also immer jene, die schwere Krisen mit hohen Arbeitslosenzahlen und einer schwachen Wirtschaft sowie schlechten Löhnen durchleben mussten. Aufgrund des demografischen Wandels könnten auch die Jahrgänge, die in den nächsten zehn Jahren in Rente gehen, von einem schwachen Rentenniveau betroffen sein. Allerdings hat die Regierung hier beschlossen, dass das Rentenniveau bis 2039 nicht unter 48 Prozent fallen darf. Dafür sollen allerdings im Zuge des neuen Rentenpakets der Ampel-Koalition die Beiträge in die Rentenversicherung steigen.

Abschließend sollte man aber natürlich bedenken, dass es sich wirklich nur schwer pauschalisieren lässt, wer wann besser oder schlechter dastand. Denn neben den genannten Faktoren spielt auch noch folgendes eine Rolle: Geschlecht (Frauen haben in Westdeutschland durchschnittlich weniger Renten, weil sie weniger Beitragsjahre ansammeln konnten), Bundesland (Ostdeutschland und Westdeutschland sind vor 1990 schwer vergleichbar) sowie die Fragen nach der persönlichen Gesundheit und Umstände.

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